Kinderwunsch

Der Kinderwunsch ist ein zutiefst persönliches und oft emotionales Thema, das viele Menschen im Laufe ihres Lebens beschäftigt.

Ursachen

Die Ursachen eines unerfüllten Kinderwunsches reichen von hormonellen Störungen, Problemen mit den Eileitern oder der Spermienqualität bis hin zu Endometriose oder einer Kombination aus verschiedenen Faktoren. Glücklicherweise gibt es heutzutage zahlreiche medizinische Behandlungsoptionen.

Diagnostik

Wir möchten vor allem bei der Ursachenfindung helfen. Zu verstehen, warum es bisher noch nicht geklappt hat, sollte die Grundlage jeder Kinderwunschbehandlung sein.

Ultraschall

Die Ultraschalldiagnostik ist ein zentraler Bestandteil der modernen Kinderwunschmedizin. Wir legen in unserer Praxis großen Wert auf state of the art Geräte und das dazugehörige know how. Mittels Ultraschall lassen sich organische Störungen feststellen, die mit einer eingeschränkten Schwangerschaftsrate einhergehen können.

  • Myome sind in der Regel gutartige Muskelknoten der Gebärmutter, die die Einnistung eines Embryos erheblich stören können, insbesondere wenn sie sich in der Gebärmutterhöhle (submuköses Myom) befinden oder in unmittelbarer Nähe zur Gebärmutterhöhle wachsen.
  • Fehlbildungen der Gebärmutter wie z.B. die septierte Gebärmutter können zu einer erhöhten Rate an Fehlgeburten (in der Literatur werden Fehlgeburtenraten bis zu 70% angegeben) führen. Bereits die Einnistung der befruchteten Eizelle kann dadurch behindert sein.
  • Auch die Struktur und Lage der Eierstöcke werden beurteilt, um Erkrankungen wie beispielsweise das Polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS) zu erkennen.
    Das PCOS ist eine der häufigsten hormonellen Störungen bei Frauen im gebärfähigen Alter und kann eine große Herausforderung für Paare mit Kinderwunsch darstellen. Es betrifft etwa 5-10 % der Frauen weltweit und ist eine der Hauptursachen für eine eingeschränkte Fruchtbarkeit.
  • Frauen mit unerfülltem Kinderwunsch leiden überdurchschnittlich häufig an Endometriose. Neben unserer langjährigen Erfahrung in der Ultraschall-Diagnostik spielen auch besonders hochwertige Geräte eine entscheidende Rolle, um einem Endometriose-Verdacht nachzugehen.

Zyklusüberwachung

Die Zyklusüberwachung oder auch -monitoring ist eine gezielte Beobachtung des weiblichen Menstruationszyklus, um den Zeitpunkt des Eisprungs und die fruchtbaren Tage zu bestimmen oder um ein Ausbleiben des Eisprungs zu identifizieren. Das Monitoring erfolgt in der Regel durch eine Kombination aus Ultraschalluntersuchungen und hormonellen Bluttests, die an bestimmen Zyklustagen durchgeführt werden.
Mittels Ultraschall wird die Reifung der Follikel (Eibläschen) in den Eierstöcken beobachtet. Wir können dabei die Größe der Follikel messen und deren Entwicklung verfolgen. Ein reifer Follikel erreicht in der Regel eine Größe von 18-25 mm, bevor er platzt und die Eizelle freigibt – ein Prozess, der als Eisprung bezeichnet wird.
Mit der Bestimmung des Gelbkörperhormons (Progesteron) in der zweiten Zyklushälfte kann ein Mangel und eine dadurch bedingte verkürzte Lutealphase identifiziert werden.Wir empfehlen ca. 12 Stunden nach dem Verkehr einen Postkoitaltest (Sims-Huhner-Test) durchführen zu lassen. Hierbei wird eine kleine Menge Zervixschleim entnommen und unter dem Mikroskop auf die Anzahl, Beweglichkeit und das Verhalten der Spermien hin analysiert. Der Test kann Aufschluss darüber geben, ob die Spermien die Fähigkeit haben, durch den Zervixschleim zu schwimmen und die Eizelle zu erreichen. Ein negativer Test könnte auf Probleme wie eine unzureichende Spermienqualität oder ungünstige Bedingungen im Zervixschleim hinweisen.

Hormonanalyse

Es gibt zahlreiche hormonelle Faktoren, die zu einer eingeschränkten Fertilität oder auch erhöhten Fehlgeburtenrate führen können. Die Hormone der Schilddrüse spielen hierbei eine wichtige Rolle und sollten immer mit abgeklärt werden.
Auch andere hormonelle Veränderungen, wie z.B. beim PCO-Syndrom oder ein erhöhtes Milchbildungshormon (Prolaktin), können den Ablauf des weiblichen Zyklus beeinflussen.
Mittels Hormonanalyse können die verschiedenen Ursachen eines gestörten Hormonstoffwechsels erfasst werden.  In unserer eingehenden Beratung erörtern wir mögliche Therapieansätze zur Zyklusregulation und begleiten Sie in der Frühschwangerschaft.

Endometriumbiopsie

Bei einer Endometriumbiopsie entnehmen wir eine kleine Gewebeprobe aus der Gebärmutterhöhle. Anschließend wird diese Probe im Labor auf sog. Plasma- und/oder uterine Natürliche Killerzellen (uNK-Zellen) untersucht. Der Nachweis einer erhöhten Konzentration von Plasmazellen in der Probe weist auf eine chronische Entzündung des Endometriums hin, die als chronische Endometritis bezeichnet wird.
Diese kann die Implantation (Einnistung) der befruchteten Eizelle stören und somit die Chancen auf eine erfolgreiche Schwangerschaft verringern. Sie wird mit wiederholten Fehlgeburten, Unfruchtbarkeit und erfolglosen Versuchen bei assistierten Reproduktionstechniken in Verbindung gebracht.
(Die übliche Behandlung einer chronischen Endometritis besteht in einer Antibiotikatherapie, um die Entzündung zu beseitigen. Nach der Behandlung kann eine erneute Biopsie durchgeführt werden, um sicherzustellen, dass die Entzündung vollständig abgeklungen ist.)Uterine natürliche Killerzellen (uNK-Zellen) sind eine spezielle Untergruppe von Immunzellen, die in der Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) vorkommen. Sie spielen eine bedeutende Rolle in Bezug auf Implantation und Schwangerschaft.
Eine übermäßige Anzahl oder Aktivität von uNK-Zellen wird mit wiederholten Fehlgeburten, Implantationsversagen und Unfruchtbarkeit in Verbindung gebracht. 
Durch die gezielte Analyse der uNK-Zellen und die darauf abgestimmte Behandlung können die Chancen auf eine erfolgreiche Schwangerschaft verbessert werden.

Mikrobiomuntersuchung

Ein gesundes Mikrobiom ist für eine normale Reproduktionsfunktion unerlässlich. Es trägt zur Aufrechterhaltung eines optimalen pH-Werts, zur Abwehr pathogener (Krankhafter) Keime und zur Unterstützung des Immunsystems bei.
Die Untersuchung des Mikrobioms erfolgt in der Regel durch die Entnahme von Proben aus der Vagina, dem Gebärmutterhals oder der Gebärmutterhöhle. Diese Proben werden dann auf die Zusammensetzung und Vielfalt der Mikroorganismen hin analysiert. 
Durch die gezielte Behandlung von Mikrobiom-Ungleichgewichten können die Chancen auf eine erfolgreiche Schwangerschaft gesteigert werden. 

HyCoSy

Die Hystero-Kontrast-Sonographie (HyCoSy) ist eine nicht-invasive, schonende Untersuchung zur Durchgängigkeitsprüfung der Eileiter und genauen Darstellung der Gebärmutterhöhle mittels Ultraschall.
Es lassen sich mögliche Verengungen oder Blockaden der Eileiter sowie Veränderungen in der Gebärmutterhöhle darstellen.
Nach Durchführung der HyCoSy erfolgt bei uns ein ausführliches Gespräch über mögliche Befunde und was sich daraus ableiten lässt.

Externe Diagnostik

Zur Kinderwunsch-Diagnostik gehören noch einige weitere Bereiche, wie zum Beispiel die Blutgerinnung oder die Genetik. In bestimmten Situationen kann es sinnvoll sein, auch diese abzuklären.
Durch unser Netzwerk aus einer Vielzahl an Kooperationspartnern haben wir immer die Möglichkeit, die Patientin an einen entsprechenden Experten / eine entsprechende Expertin zu überweisen.

Behandlung

Nach einer eingehenden Diagnostik und Beratung haben wir verschiedene Möglichkeiten der Behandlung.

Stimulation / Verkehr zum Optimum

Manchmal kommt es zu Störungen in der Reifung und dem Heranwachsen der Eibläschen (Follikel). Oftmals kann auch der Eisprung komplett ausbleiben. So entstehen überdurchschnittlich lange Zyklen, wodurch das Erzielen einer Schwangerschaft sehr schwer werden kann. In solchen Fällen kann es sinnvoll sein, mit einer niedrig dosierten, sanften Stimulation gezielt ein Eibläschen zum Wachstum zu bringen. Dieser Prozess wird mittels Ultraschall und Bluttests überwacht. Anschließend wird der Eisprung zum optimalen Zeitpunkt ausgelöst, um das Timing für den Geschlechtsverkehr ebenfalls zu optimieren.

Insemination

Bei der Insemination wird das Sperma des Partners oder eines Spenders direkt in die Gebärmutter eingebracht (intrauterine Insemination, IUI). Der Prozess wird zeitlich mit dem Eisprung der Frau abgestimmt, um die Chancen auf eine Befruchtung zu maximieren. Der Eingriff selbst ist in der Regel schmerzfrei und erfolgt ambulant, ohne dass eine Narkose erforderlich ist.
Nach dem Eingriff kann die Frau sofort ihren normalen Aktivitäten nachgehen. Etwa zwei Wochen später kann ein Schwangerschaftstest durchgeführt werden, um festzustellen, ob die Insemination erfolgreich war.
Insemination kann in verschiedenen Situationen eine geeignete Behandlungsoption sein:

  1. Leichte bis mittlere Fruchtbarkeitsprobleme: Bei leichten Einschränkungen der Spermienqualität, wie einer geringen Spermienbeweglichkeit oder -zahl, kann die Insemination die Wahrscheinlichkeit einer Befruchtung erhöhen.
  2. Zervikale Probleme: Im Falle eines auffälligen Postkoitaltests, wenn also die Spermien den Zervixschleim nicht durchdringen, kann die Insemination helfen, diese Barriere zu umgehen.
  3. Ejakulationsstörungen: Männer, die aufgrund von erektiler Dysfunktion oder Ejakulationsstörungen, wie retrograder Ejakulation (Rückfluss des Spermas in die Blase), keine Spermien abgeben können, können durch Insemination unterstützt werden.
  4. Anwendung von Spendersamen: Frauen, die auf Spendersamen angewiesen sind, etwa in einer gleichgeschlechtlichen Beziehung oder als Solo-Mutter, nutzen häufig die Insemination.

Externe Behandlung

In bestimmten Fällen ist für die Erfüllung des Kinderwunsches nur der Weg der künstlichen Befruchtung sinnvoll.
Dank unseres Netzwerks aus kooperierenden Zentren können wir die Patientin / das Patientenpaar zeitnah für eine optimale Weiterbetreuung überweisen.

Samenspende-Behandlung

Die intrauterine Insemination (IUI) mittels Spendersamen ist eine bewährte Methode für lesbische Paare, Frauen ohne Partner und heterosexuelle Paare.

Lesbische Paare

Für lesbische Paare, die den Wunsch nach einer eigenen Familie hegen, ist die Samenspende eine bewährte und häufig genutzte Methode, um diesen Traum zu verwirklichen. Diese Form der assistierten Reproduktion ermöglicht es lesbischen Paaren, biologisch eigene Kinder zu bekommen, wobei eine der beiden Partnerinnen das Kind austrägt und die sogenannte Co-Mutter das Kind nach Geburt adoptieren kann. In Deutschland ist nur die offene Samenspende erlaubt, bei der der Samenspender bekannt ist und das Kind mit Vollendung des 16. Lebensjahrs das Recht darauf hat, den Spender kennenzulernen. Seit 2018 sind alle rechtlichen Aspekte zum Thema Samenspende im sogenannten Samenspenderregistergesetz geregelt.
Die Entscheidung für eine Samenspende kann für lesbische Paare emotional herausfordernd sein. Fragen zur Identität des Kindes, zur Rolle des Spenders und zur möglichen Offenlegung der Spendergeschichte gegenüber dem Kind können eine Rolle spielen.
In einem ausführlichen Beratungsgespräch klären wir über medizinische, juristische und psycho-soziale Aspekte der Samenspende auf und stellen bei Bedarf Kontakte zu entsprechenden Beratungsstellen her.
Die Erfolgsraten der Insemination variieren je nach Alter der Frau. Im Durchschnitt liegt die Erfolgsquote pro Zyklus bei etwa 10-20 %. Oft sind mehrere Behandlungszyklen erforderlich, um eine Schwangerschaft zu erreichen.

Frauen ohne Partner

Die Samenspende bietet Frauen unabhängig von einer Partnerschaft eine realistische und erfüllende Möglichkeit, ein Kind zu bekommen.
In einem ausführlichen Beratungsgespräch klären wir über medizinische, juristische und psycho-soziale Aspekte der Samenspende für angehende Solo-Mamas auf und stellen bei Bedarf Kontakte zu entsprechenden Beratungsstellen her.
In Deutschland ist nur die offene Samenspende erlaubt, bei der der Samenspender bekannt ist und das Kind mit Vollendung des 16. Lebensjahrs das Recht darauf hat, den Spender kennenzulernen. Seit 2018 sind alle rechtlichen Aspekte zum Thema Samenspende im sogenannten Samenspenderregistergesetz geregelt.

Heterosexuelle Paare

Für heterosexuelle Paare kann die Samenspende dann eine Option sein, wenn der Mann aufgrund von Unfruchtbarkeit oder genetischen Risiken keine Kinder zeugen kann. Der Einsatz einer Samenspende kann für ein Paar emotional herausfordernd sein, insbesondere für den Mann. In einem ausführlichen Beratungsgespräch klären wir über medizinische, juristische und psycho-soziale Aspekte der Samenspende für heterosexuelle Paare auf und stellen bei Bedarf Kontakte zu entsprechenden Beratungsstellen her. In Deutschland ist nur die offene Samenspende erlaubt, bei der der Samenspender bekannt ist und das Kind mit Vollendung des 16. Lebensjahrs das Recht darauf hat, den Spender kennenzulernen. Seit 2018 sind alle rechtlichen Aspekte zum Thema Samenspende im sogenannten Samenspenderregistergesetz geregelt.

Ablauf der Samenspende-Behandlung

Die Behandlung umfasst eine gründliche medizinische Untersuchung, die Auswahl eines geeigneten Spenders und die Insemination, um die bestmöglichen Voraussetzungen für eine erfolgreiche Schwangerschaft zu schaffen.

  • Medizinische Untersuchung
    Vor der Samenspende ist es wichtig, die Patientin medizinisch zu untersuchen, um sicherzustellen, dass sie körperlich gesund und bereit für die Schwangerschaft ist. Dies umfasst eine ausführliche Ultraschalluntersuchung, eine Hormonanalyse und ggf. eine Durchgängigkeitsprüfung der Eileiter (HyCoSy).
  • Auswahl des Samenspenders
    Der nächste Schritt besteht in der Auswahl eines geeigneten Samenspenders. Dies erfolgt über eine mit uns kooperierende Samenbank, bei der verschiedene Spenderprofile zur Verfügung stehen. Mittels eines entsprechenden Stickstoffbehälters wird der Spendersamen in unsere Praxis geliefert.
  • Insemination
    Das aufbereitete Sperma wird dann im Rahmen einer intrauterinen Insemination (IUI) zum Zeitpunkt des Eisprungs direkt in die Gebärmutter eingeführt.
  • Schwangerschaftstest
    Nach etwa zwei Wochen kann ein Schwangerschaftstest durchgeführt werden, um festzustellen, ob die Behandlung erfolgreich war. Die Erfolgsraten der Insemination variieren je nach Alter der Frau. Im Durchschnitt liegt die Erfolgsquote pro Zyklus bei etwa 20-25 %. Oft sind mehrere Behandlungszyklen erforderlich, um eine Schwangerschaft zu erreichen.

Kontakt

Wir sind für Sie da und freuen uns auf Ihre Nachricht.

Dr. Barbara Wiedemann &
Dr. Madeleine Willms

Frauenarztpraxis & Reproduktionsmedizin

Frans-Hals-Straße 3
81479 München
Tel.: 089 / 79 99 44

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